Die Ölpreise zeigen sich zu Handelsbeginn etwas von den Vortagesverlusten erholt und legen aktuell etwa 30 Cent pro Barrel (159 Liter) zu. Gestern hatten die Notierungen den dritten Tag in Folge den Rückwärtsgang eingelegt, wobei sich die Atlantiksorte Brent um 82 Cent auf 68,39 US-Dollar pro Barrel verbilligte, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 1,05 US-Dollar auf 66,15 US-Dollar pro Barrel nachgab.
US-Zollpolitik lastet auf den Ölmärkten
An den Ölmärkten zeigte man sich am Dienstag vor Ablauf der von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist für die Einführung von Zöllen am 1. August weiter vorsichtig. Die Ölhändler befürchten, dass Trumps Zollpolitik zu einem langsameren globalen Wirtschaftswachstum und einer geringeren Energienachfrage führen könnte, was die Ölpreise weiter unter Druck bringen würde.
Hoffnung auf Einigung mit der EU schwindet
Die zunehmende Unsicherheit über den Verlauf der Handelsabkommen und Gerüchte, dass die Europäische Union EU und die USA bis zum Stichtag am 1. August keine Einigung erzielen würden, hatten am gestrigen Handelstag den Druck auf die Ölpreise verstärkt.
Präsident Trump droht seit langem damit, die Exporte der EU mit Zöllen in Höhe von 30 % zu belegen, während die EU vor einem breiten Spektrum an möglichen Gegenmaßnahmen warnt. Zuletzt hatten sich auch die Aussichten auf ein vorläufiges Handelsabkommen zwischen den USA und Indien vor Ablauf der Frist verschlechtert.
Trump verkündet Zollabkommen mit Japan
Einen weiteren Erfolg seiner Zollpolitik konnte der US-Präsident am späten Abend verbuchen. Trump kündigte ein Handelsabkommen mit Japan an, das einen Zoll von 15 % auf japanische Exporte in die USA vorsieht. Als Teil der Vereinbarung wird Japan 550 Milliarden Dollar in die USA investieren und seine Märkte für wichtige amerikanische Produkte öffnen.
US-Delegation will mit China verhandeln
US-Finanzminister Scott Bessent erklärte am Dienstag, er werde wahrscheinlich eine Verlängerung der bevorstehenden Handelsfrist mit China aushandeln, wenn er nächste Woche mit seinen chinesischen Amtskollegen in Stockholm zusammentrifft.
Vermutlich werde man das Format ausweiten und auch andere Dinge mit in die Verhandlungen einbeziehen, wie beispielsweise den Kauf von sanktioniertem, russischen Öl, so Bessent. Die USA hatten Moskau am 14. Juli eine Frist von 50 Tagen gesetzt, um den Krieg mit der Ukraine zu beenden. Ansonsten werde man die Sanktionen ausweiten und vor allem Käufer russischen Öls stärker ins Visier nehmen – wobei explizit China genannt wurde.
Heizölpreise fallen deutlich
Die schwache Nachfrage an den Ölmärkten macht sich heute im frühen Handel auch bei den Inlandspreisen bemerkbar, die weiter zurückgehen. Im Vergleich zu Dienstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von spürbaren Preisabschlägen in Höhe von -1,05 bis -1,45 Euro/100 Liter profitieren.
Source: Futures-Services